Die Geschichte und Entwicklung des Landkreises Lötzen - Daten und Fakten |
Das Landschaftsbild Masurens mit seinen Endmoränenzügen, Grundmoränen, |
Vor- und Frühgeschichte |
Masurische Seen- u. Hügellandschaft |
Steinkistengrab |
Steinaxt |
Urne |
Die prussischen Gaue |
Ordenszeit (1230 – 1525) |
Besiedelungsgebiete nach |
Die Wildniskolonisation hatte im Prussengau Sassen (dem späteren Kreisgebiet von Osterode und Neidenburg) |
Ausgangspunkte der ordenszeitlichen Besiedlung im später zum Kreis Lötzen gehörenden Gebiet |
Lötzen, der Komturei Brandenburg zugeordnet, war Sitz eines Pflegers. Rhein, der Komturei Balga zugeordnet, war ab |
(Besiedelungsgebiete im späteren Kreisgebiet) |
Für das Lötzener Gebiet sind zwischen 1387 und 1450 die |
Bei der Gründung von Zinsdörfern bediente man sich meist eines Lokators. Dieser hatte für die Besetzung der |
(fortschreitende Besiedelung im späteren Kreisgebiet) |
In der späten Ordenszeit sind im Lötzener Amtsbereich die |
Rhein wurde 1468 (wie auch schon 1399 und 1418) zum Sitz einer Komturei erhoben, um die Besiedlungstätigkeit |
Herzogszeit (1525 – 1618) |
Albrecht von |
Als verwaltungsmäßige Veränderung in Masuren während der herzoglichen Zeit ist die Gründung eines neuen Haupt- |
(weitere Besiedelung im späteren Kreisgebiet) |
Im Hauptamt Lötzen kam es zu folgenden Neugründungen: vor 1530: Willudken; vor 1534: Skomatzko; |
Für das um 1528 neugeschaffene Hauptamt Stradaunen wurden die folgenden Handfesten ausgestellt: |
Kurfürstliche Zeit (1618 – 1701) |
Friedrich Wilhelm I. |
Unter dem Großen Kurfürsten war vor allem aus finanzpolitischen Gründen die Errichtung von Schatullsiedlungen in |
Kartenausschnitt |
Königszeit/Deutsches Kaiserreich (1701 – 1918) Die von Kaiser Leopold I. ausgesprochene Rangerhöhung des brandenburgischen Kurfürsten Friedrich III. zum König |
König |
König |
König |
Der Wiederbesiedlung der durch Krieg, Pest und Misswirtschaft entvölkerten Gebiete Ostpreußens haben sich König 1751 erfolgte eine Umorganisation der ostpreußischen Verwaltung. Die Hauptämter wurden aufgelöst und jeweils Die Auswirkungen der von Wilhelm I. begonnenen Wiederbesiedlungs- und Reformmaßnahmen zur Ertragssteigerung Friedrich der Große hat sich auch um die Ansetzung kleiner Landbesitzer bemüht, die sog. „Eigenkätner“. |
Während des Französisch-Preußischen Krieges (1806 - 1807) wurde Ostpreußen wiederum zum Kriegsschauplatz. |
Die ersten Jahrzehnte des 19. Jhdts. brachten nicht nur Krieg, wirtschaftliche Krisen und |
Karl Reichsfreiherr vom und zum Stein: |
Im Zuge der Verwaltungsreformen wurde in Ostpreußen 1818 eine neue Kreisorganisation geschaffen, welche die |
Kreiskarte Lötzen 1818 |
Durch die Gewerbereform wurden die Zwänge der bisherigen Zunftordnungen beseitigt, was vor allem der Wirtschaftsentwicklung der Stadt Lötzen, aber auch seiner größeren Gemeinden zugute kommen sollte, in denen jetzt die freie Ausübung von Gewerben einfacher wurde. Die Militärreform verbesserte nicht zuletzt auch die Situation der Armeeangehörigen und schränkte die Willkür von Vorgesetzten ein. Von besonderer Wichtigkeit für das weitestgehend noch landwirtschaftlich geprägte Ostpreußen mit seinen masurischen Kreisen waren zweifelsohne die Agrarreformen. Diese betrafen vornehmlich die Aufhebung der Erbuntertänigkeit der Bauern (Bauernbefreiung) d.h. ihrer Ablösung aus sämtlichen herrschaftlichen Bindungen (Edikte von 1807 - 1839) sowie die Regulierung der bäuerlich-gutsherrlichen Besitzverhältnisse an Grund und Boden. (Edikte von 1808 - 1810). Nach der Ablösung bestehender Verpflichtungen durch Abtretung von Land an den bisherigen Grundherrn (König oder privater Gutsbesitzer) oder Geldzahlungen wurde das dem einzelnen Bauern verbleibende Land zu seinem erblichen Eigentum, über das er frei verfügen konnte. Als letzte Stufe der Agrarreformen erfolgte die Separation. Diese Bezeichnung wurde bei der Bauernbefreiung in zwei Bedeutungen verwendet. Zum ersten verstand man darunter die Aufteilung der seit der Ordenszeit im Rahmen der Dreifelderwirtschaft gemeinsam bearbeiteten drei großen Äcker jeder Dorfgemarkung (Sommerfeld, Winterfeld, Brache). Durch diese Aufteilung wurde es jedem Bauern möglich, die ihm jetzt zugewiesene zusammenhängende Ackerfläche selbständig zu bewirtschaften. Zum zweiten bedeutete Separation die Überführung von bisherigem Gemeinbesitz der Dorfschaft in privaten Besitz. Gemeinsam genutzte Flächen (Wiesen, Weiden, Dorfanger, Brüche) wurden unter den bisherigen Nutzern aufgeteilt und nur noch von diesen für eigene Zwecke bewirtschaftet. Die mit den beschriebenen Reformen zusammenhängenden Veränderungen, die nicht ohne Widerstand bei den Beteiligten abliefen, bedurften zu ihrer endgültigen Durchsetzung oft längere Zeit. Vor allem die Separationen lösten häufig anhaltende Streitigkeiten aus und wurden vielfach erst in der 2. Hälfte des 19. Jhdts. abgeschlossen. Sie verursachten aber große Veränderungen im Landschaftsbild. Die bisherigen geschlossenen Dorfschaften, ursprünglich fast durchgehend als Straßen- und Reihendörfer angelegt, verloren ihren herkömmlichen Charakter. Auf den Feldmarken entstanden im Zuge der Separation viele Abbauten (Ausbauhöfe), die oft sehr weit vom Dorfkern entfernt lagen. Zu einer völligen Auflösung der Dorfform ist es aber im Kreis Lötzen nicht gekommen, wohl aber zu stärkerer Auflockerung (z.B. in Gneist, Gr. Gablick, Jauer, Kl. Notisten u.a.) und zur Errichtung vieler Ausbauhöfe. Veränderungen des ursprünglichen Landschaftsbildes wurden auch durch den verstärkt seit dem letzten Drittel des 19. Jhdts. vorangetriebenen Straßenausbau bewirkt. Die folgenden Chausseen durchziehen um diese Zeit das Kreisgebiet: Von Johannisburg über Arys nach Lötzen; von Lötzen über Possessern nach Angerburg; von Lötzen über Gr. Stürlack nach Rastenburg; von Gr. Stürlack nach Rhein; von Rhein über Grünwalde nach Nikolaiken; von Widminnen über Kowalewsken nach Oletzko. Die Anbindung des Kreisgebietes an das ostpr. Eisenbahnnetz durch die Südbahn (1866: Inbetriebnahme der Strecke Königsberg-Bartenstein; 1867: Bartenstein-Rastenburg; 1868: Rastenburg-Lötzen-Lyck; 1871: Lyck-Prostken) die für die wirtschaftliche Entwicklung und den aufkommenden Tourismus von großer Bedeutung war, führte an den Haltepunkten der Bahn zur Anlage neuer Ortsteile (z.B. in Widminnen, Upalten, Schedlisken). Die Bevölkerungszunahme machte es erforderlich, bisheriges Unland, versumpfte Wiesen und Moore in Kulturflächen umzuwandeln und diese für die landwirtschaftliche Nutzung verfügbar zu halten. So konnten z.B. durch die Entwässerung des Stasswinner Sees (1834) , die Senkung des Wasserspiegels des Kruglinner Sees sowie des Widminner Sees (1866) nicht unbedeutende Flächen für Ackerbau und Viehzucht gewonnen werden. Dränage- und Entwässerungsvereine, zu denen sich einzelne Dorfschaften zusammenschlossen, sorgten langfristig für eine rationelle Nutzung auch ursprünglich nasser Böden, vor allem für Zwecke der Viehwirtschaft. Der sich allmählich ausweitende Anbau von Hackfrüchten und Klee kam vor allem der Großviehzucht zugute. Es trat allmählich eine Gewichtsverlagerung vom dominierenden Getreideanbau zu einem verstärkten Kartoffelanbau (in Ostpreußen zu Ende des 18. Jhdts. eingeführt) und zur Viehzucht ein, die gerade auch bäuerlichen Betrieben neue Marktchancen eröffnete. Die Verwendung von Kunstdünger, verbesserte landwirtschaftliche Geräte, die durch genossenschaftliche Zusammenschlüsse (z.B. Raiffeisen) erleichterten Kreditbedingungen sowie nicht zuletzt die Weiterbildung der Landwirte in speziellen Schulen (z.B. der in Lötzen eröffneten) trugen zum Aufschwung der Landwirtschaft auch im Kreis Lötzen bei. |
Gebäude |
1874 erfolgte gemäß den Vorgaben der Preußischen Kreisordnung |
Der wirtschaftliche Aufschwung des Kreisgebietes zeigte sich vor allem nach der Reichsgründung (1871) auch schon |
Weimarer Republik, NS-Zeit (1919 – 1945) |
Ostpreußische Flüchtlingstrecks 1945 |
(Die Zusammenstellung orientiert sich vorwiegend an den einschlägigen Werken von Toeppen, Kossert, Schumacher, Boockmann, Hubatsch, Meyhöfer und Bialunski, die im einzelnen in der Bibliographie genannt werden.) |
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